Leute, Leute – wie die Zeit rennt.
Unsere Wurmkiste haben wir jetzt seit fünf Wochen. Vor einer Woche haben die Vorbereitungen für die Ernte des so potenten Wurmhumus – faktisch ist es Wurmkacke, das klingt aber nicht so schön – begonnen.
Der Wunderdünger Wurmhumus
Genau diese „Ernte“ ist einer der Gründe, weshalb ich die Wurmkiste so spannend finde. Der Wurmhumus soll wohl der allerbeste organische Dünger sein, den man sich wünschen kann. Er wird in Gärtnerkreisen als „schwarzes Gold“ bezeichnet und angeblich zu horrenden Preisen verkauft.
Im direkten Vergleich auf Amazon konnte ich das nicht genau nachvollziehen. Mein aktueller Bio-Dünger von Naturen kostet dort 14 Euro für 1 Liter. Der reicht aber für die Verhältnisse, in denen ich gärtner auch eeeeeeewig. 40 Kg Wurmhumus bekommt man für 20 Euro. Für wie viel Fläche der ausreicht und wie lange die Düngung vorhält, weiß ich im Moment allerdings noch nicht.
Das wirklich Interessante ist für mich auch nicht die Menge, sondern die Wirkung. Und davon verspreche ich mir Einiges!
Alles sprießt in der Wurmkiste
Die Würmer geben sich jetzt schon alle Mühe, mir die Macht ihrer Ausscheidungen zu demonstrieren: Mehrfach habe ich in den letzten Wochen erlebt, wie es in meiner Wurmkiste sprießte: Paprikakerne, seeeeehr klein geschnittene Kartoffelstücke, zigfach zerteilte Zwiebelenden, … immer wieder reckt sich mir ein Sproß mit zarten Blättern entgegen, wenn ich die Kiste öffne.
So dann! Lasset die Erntevorbereitungen beginnen!

Um diese zauberhafte Substanz zu meinen Pflanzen zu bringen, müssen die Würmer erst einmal ausziehen. Das erreiche ich, indem ich eine kleine Erntekiste in die große Holzkiste einsetze. Das ist eine ganz normale NAPF-Kiste, wie praktisch.
Seit einer Woche werden die Würmer also nicht mehr in die Holzkiste sondern in die Erntekiste gefüttert. Durch die Löcher sollen sie nun nach und nach in die neue Kiste umziehen.
Das klappt quasi von selbst, weil das Futterangebot in der Holzkiste irgendwann knapp wird und die verfressenen Biester immer dort hinwurmen, wo das Essen ist.
Mittlerweile haben sie auch meine Hanfmatte komplett zerstört. Irgendwann hatte ich nur noch Einzelteile in der Hand. Als Ersatz dienen nun große Streifen Packpapier. Davon habe ich Dank der Wurmkistenlieferung zum Glück genug!
Und vor zwei Wochen dachte ich noch, dass die Hanfmatte bestimmt noch 3 – 4 Wochen durchhält…
Die Würmer waren fleißig: Die Hanfmatte zerfällt beim Hochnehmen in kleine Teile Momentan muss vorerst Packpapier als Ersatz herhalten.

Nun heißt es erst einmal, die nächsten zwei Monate weiter artig in die Erntekiste zu füttern. So lange soll es dauern, bis alle Würmer umgezogen sind.
Wenn die Kiste dann bis oben hin voll ist und ich den Wurmhumus aus der Holzkiste abgetragen habe, geht der Kreislauf wieder von vorne los.
Für die Balkonpflanzen wird Anfang Juni genau die richtige Zeit für die Frischekur sein!
Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt. Der zwischenzeitliche Austausch mit der Wurmkistenbesitzerin „living_nature_and_more“ auf Instagram zeigt, dass es nicht überall so super glatt läuft.
Ihre Würmer haben sich immer in die Ecken der Kiste verkrochen und nicht mehr gefressen. Ursache unklar.
Sie hat ihre Würmer letztendlich zur Adoption freigegeben und die Kiste hat neue Freunde in Bonn gefunden.
Du willst wissen, wie das alles angefangen hat? Hier geht es zu Teil 1: Die Wurmkiste – the struggle