Wie läuft’s denn eigentlich so? Oder vielmehr: Tropft’s denn?
Vor ca. 6 Wochen habe ich aufgehört, meine Balkonpflanzen manuell zu gießen. Stattdessen lasse ich die Tropfbewässerung von Blumat die ganze Arbeit machen. Währenddessen schleiche ich jeden Tag um die Töpfe und das Hochbeet herum und überprüfe akribisch, ob das auch wirklich alles gutgeht.
Zwischenzeitlich haben wir den Zufuhrschlauch an allen Stellen auch hübsch befestigt, sodass die Anlage optisch gar nicht mehr so doll auffällt:



Und? Was ist nun?
Im Großen und Ganzen kann ich sagen: Es läuft ganz gut. Wenn auch noch nicht perfekt, denn den einen oder anderen „Tropfunfall“ gab es schon:
Unfall 1: Kräutertöpfe
Ich habe einen einzigen Kräutertopf, bei dem ich mir Mühe gegeben und die Erde mit 50% Sand gemischt habe, weil Thymian, Oregano und Salbei das angeblich ganz wunderbar finden (stimmt auch). Um die Blumate einzustellen, ist das allerdings etwas nachteilig. Das Wasser „rauscht“ durch die sandige Erde eben einfach an den Wurzeln vorbei. So passiert es ab und an, dass die Anlage an diesen Stellen etwas über-performed. Unter dem Kräutertopf steht jetzt ein leeres Gefäß, dass eventuellen Gieß-Überhang abfängt. Mittlerweile habe ich auch das ganz gut im Griff, finde ich.

Unfall 2: leerer Tonkegel
In einem Topf ist es mir passiert, dass der Tonkegel, der ja als Feuchtigkeitssensor fungiert, gar kein Wasser mehr hatte. Das ist schlecht, denn ohne Wasser im Kegel, auch kein Wasser aus dem Tropfschlauch. Ich vermute, dass es sich hier um einen Fehler bei der Anwenderin (mir) handelt, denn der besagte Topf ist der einzige, in dem ich einen Tropfsensor direkt an ein Tropf-Endstück – ohne Verteiltropfer dazwischen – angeschlossen habe. Ich beobachte das.
Unfall 3: Hochtank ständig leer
Das hat nicht direkt etwas mit dem Blumat-System zu tun, sondern mit dem Zusatztank, den Aleks installiert hat. Wie wir wissen, haben wir einen Hochtank von 10 Litern Volumen installiert. Der reicht für 2-3 Tage Bewässerung. Also viel zu wenig für die Urlaubszeit. Deshalb gibt es einen 100 Liter Zusatztank, der mit sehr geringem Energieaufwand den Hochtank auffüllt. (Wie das genau geht, beschreibe ich in einem separaten Artikel)
Nun sind beide Tanks über einen Schlauch verbunden (klar) und unsinnigerweise war der Hochtank plötzlich immer nach maximal einem halben Tag komplett leer. SO VIEL TRINKEN DIE PFLANZEN EBEN, hab ich gesagt. Aleks vermutete einen Fehler in meinem Tropfsystem (irgendein eskalierender Tropfer), was man allerdings definitiv in Form von Sturzbächen aus den jeweiligen Töpfen hätte sehen müssen.
Des Rätsels Lösung: Aleks hatte aus Versehen kommunizierende Röhren geschaffen.
Ich möchte hier kurz hervorheben, dass ich diejenige war, die dieses physikalische Phänomen auf unserem Balkon erkannt hat (auch wenn ich nicht wusste, wie es heißt) und ich folglich mehrere Tage am Stück Stolz wie Bolle war – weil: darauf muss man eben auch erstmal kommen, nech.
Unfall 4: Instabile Verteiltropfer
Im Hochbeet habe ich je zwei Verteiltropferketten installiert und in den Apfelkisten jeweils eine. Jede Kette besteht aus Sensor + 4 Verteiltropfer + 1 Endstück. Ehrlicherweise traue ich diesen noch am wenigsten über den Weg, obwohl sie in den Apfelkisten ganz hervorragend funktionieren. Im Hochbeet, wo ich extra-lange Sensoren (Blumat MAXI) einsetze, musste ich gerade bei Tomaten und Salat schon das ein oder andere mal öfter nachjustieren. Freundlicherweise zeigt Salat ja immer sehr schnell an, wenn es ihm an Wasser fehlt… 🙂


Eventuell handelt es sich auch hier um einen Anwenderinnen-Fehler. Im Herbst, wenn man im Beet wieder besser auf den Boden gucken kann, werde ich meine Verteiler-Ketten mal überprüfen. Eventuell ergänze ich das Hochbeet auch um eine dritte Verteiler-Reihe, obwohl eine Kette wie oben benannt für eine Fläche von 50 x 40 cm ausreichen soll.
Zwischenfazit: Es lohnt sich trotzdem.
Trotz der oben genannten Startschwierigkeiten lohnt sich das Tropfsystem bis hierhin sehr. Der Balkon sprießt und grünt und ich muss echt gar nichts mehr gießen – außer zwischendurch vereinzelt zum Düngen mit Wurmpipi.
Am meisten beeindruckt mich die Tomate. So gute Pflanzen hatte ich tatsächlich noch nie. Nun weiß ich natürlich nicht, ob es am Blumat-System oder den guten Setzlingen aus dem Wendland liegt (danke, Vanessa!). 🙂